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OR2016: International Conference of the German Operations Research Society

Entscheidungen sind alltäglich und doch hochkomplex. Daher ist es kaum verwunderlich, dass sich auch Mathematiker und Informatiker mit diesem Thema beschäftigen. Natürlich auch Leute aus der Wirtschaft. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, denn gerade in der modernen vernetzten Welt spielen Entscheidungen und Entscheidungsprobleme eine immer größere Rolle. Im Rahmen einer Konferenz wurden Themen und Aspekte dazu besprochen und vorgestellt.

Vom 30. August bis zum 2. September 2016 fand die “International Conference of the German Operations Research Society” statt. Kurz auch als OR2016 bekannt. Informationen zur Konferenz gibt es auch auf der offiziellen Webseite unter or2016.de. Die Konferenz fand in Hamburg statt. Genauer gesagt in der Helmut-Schmidt-Universität und Universität der Bundeswehr Hamburg. Im Anschluss erschien auch ein Sammelband, in dem dort gehaltene Vorträge zu finden sind. Es kann online erworben werden.

Worum ging es bei der Konferenz der Operations Research?

Die in Hamburg stattfindende Konferenz OR2016 hatte Operations Research zum Thema. Dazu kamen über 700 Leute aus ganz unterschiedlichen Themenfeldern zusammen, um sich darüber auszutauschen. Ungefähr 475 Vorträge wurden gehalten. Mit dabei waren Praktiker und Akademiker aus den Bereichen Information, Mathematik, Wirtschaft und weiteren Disziplinen. Die Vorträge umfassten ein breites Spektrum von Inhalten. Dazu gehörten die Analytische Entscheidungsfindung, die sich mit Problemen und Lösungen beschäftigt. Besprochen wurden mathematische Optimierungen, aber auch Statistiken und Techniken für Simulationen. So konnten sich die Teilnehmer austauschen und sich auch gegenseitig auf den neuesten Stand bringen, was das Forschungsgebiet angeht.

Thematisch geht es um die Verarbeitung von Informationen. Dieses Feld ist heute umso wichtiger denn je. Täglich werden viele Daten und Informationen gesammelt, die entsprechend verarbeitet werden müssen. Die Informationstechnologie steht also vor Hürden, wie Daten verarbeitet und implementiert werden können. Daraus ergeben sich auch Handlungsoptionen und Analysen für Unternehmen und Geschäfte und natürlich auch die Fragen der Entscheidungen. Das Sammeln der Daten ist nur die halbe Miete. Die Daten müssen auch entsprechend verarbeitet werden, um damit etwas Sinnvolles anfangen zu können.

Die Fragen erfordern zum einen technische Lösungen, denn die Daten müssen in bestimmter Form verarbeitet werden. Beispielsweise über Algorithmen, die sinnvolle Ergebnisse ausspucken, sodass Unternehmen darauf zurückgreifen können. Darüber hinaus wurden aber auch die Unsicherheiten besprochen, die bei der Verarbeitung solch großer Datenmengen auftreten. Entsprechend spielten bei der Konferenz auch Risikomanagement und Verhaltensfragen wichtige Rollen. Besprochen wurde letztendlich auch, welche strategischen Entscheidungssituationen entstehen können und wie damit umgegangen werden kann.

Das Thema Operations Research

Auch im Deutschen wird der Begriff der Operations Research genutzt. Allerdings gibt es auch Übersetzungen, die den Begriff anschaulicher werden lassen. Gemeint sind damit Operationsforschungen, Unternehmensplanungen und Optimierungsrechnungen. Grundlegend geht es also darum, dass aus quantitativen Daten qualitative Erkenntnisse gewonnen werden können, die bei der Entscheidungsfindung im Geschäft oder Unternehmen helfen können. Es kommen also verschiedene Disziplinen zusammen. Neben der Mathematik und der Informatik spielen auch Wirtschaftswissenschaften eine wichtige Rolle.

Die Ursprünge dieser Disziplin sind nicht in der Wirtschaft, sondern im Militär zu finden und gehen auf die erste Hälfte des letzten Jahrhunderts zurück. Vor allem der Zweite Weltkrieg hat massiv dazu beigetragen, dass Daten gesammelt und ausgewertet wurden. Nicht grundlos haben diese Zeiten auch großen Einfluss auf die Entwicklung von Computern gehabt. Es galt beispielsweise auszurechnen, welche Menge von Schiffen für Konvois bereitgestellt werden sollten. Der Krieg ging irgendwann zu Ende und so verlegten sich die Forschungen mehr auf den ökonomischen Sektor.

Operations Research 2016Letztendlich hat also Operations Research auch viel mit der eigentlichen Bedeutung von Computern zu tun, die Informationen aufnehmen und verarbeiten können. Das kann sowohl für große als auch kleine Unternehmen interessant sein. Gerade in heutiger Zeit ist das Thema „Daten“ sehr wichtig geworden. Die Frage ist also auch, wie man aus möglichst wenig Daten viel gewinnen kann. Moderner Datenschutz sorgt dafür, dass neue intelligente Möglichkeiten entstehen müssen. Auch dafür war die Konferenz ein wichtiger Schritt. Verwandte Themen der Operations Research sind beispielsweise Kontrolltheorie, Spieltheorie, Heuristische Verfahren oder auch Simulationen. Also Fragen nach Verhalten und Entscheidungen.
 

Einblicke in die OR2016 Konferenz

An der International Conference of the German Operations Research Society nahmen viele Akademiker und Praktiker teil. Unter anderem auch Franz Ehm, Martin Scheffler und Sven Schulz, die ebenfalls Vorträge in den Bereichen „Project Management and Scheduling“ und „Logistics, Routing und Location Planning“ hielten. Franz Ehm stellte beispielsweise einen Vortrag vor, in dem es um die Demontage von Altprodukten ging, die im Zuge des gewachsenen ökologischen Interesses der Kunden notwendig geworden sind. Ziel müsse es sein, die Arbeitsschritte für die einzelnen Produkte möglichst zu vereinfachen.

Zum Thema Splitting-Verfahren des genetischen Algorithmus für die Spaltengenerierung zur Lösung des Vehicle Routing-Problems gab es den Vortrag von Martin Scheffler in Zusammenarbeit mit Christina Hermann und Mathias Kasper. Als Beispiel wurde die häusliche Gesundheitsversorgung gewählt, um über Knotenpunkte effektive Wege zu finden. Ein Knotenpunkt wäre beispielsweise die Drogerie, bei der der Kunde die Medizin abholt. Sven Schulz hingegen legte seinen Fokus auf die multikriterielle MILP-Formulierung für energiebewusste hybride Fließbetriebsplanung.

Fazit zur OR2016

Die OR2016 Konferenz zum Thema Operations Research war vielseitig und konnte viele Wissenschaftler, Akademiker, Theoretiker und Praktiker zusammenbringen. Als Ergebnis ist der Sammelband „Operations Research Proceedings 2016“ erschienen. Dieser Band ist käuflich erwerbbar. Er kann sowohl als Taschenbuch als auch in Kindle-Form gekauft werden. Dieser Sammelband gibt einen perfekten Überblick über die Konferenz und ist daher auch für Interessierte zu empfehlen.

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